Februar 2020

07.02. Illenau Atelier um 19 Uhr

Von Masken, Gauklern, Scharlatanen

Erstmals in der Illenau.

 

Mit Masken, Gauklern, Scharlatanen setzen wir vom AutorenNetzwerk Ortenau-Elsass erstmals unseren literarischen Fuß in die Illenau und laden bei Getränken und Laugengebäck zu einem Zwei-Stunden-Programm ins Atelier der sogenannten Illenau Werkstätten nach Achern ein.

 

Schon von weitem sieht man dem an eine Schlossanlage erinnernden Traditionsbau der ehemaligen Psychiatrie seine lange Geschichte an. Zu uns unters Dach ins Atelier hinauf gelangt man über eine Innentreppe sowie über eine Außentreppe mit Sitzlift, der Menschen mit dem einen oder anderen Fußleiden den Aufstieg erleichtert.

Oben erwartet einen ein großer offener Saal mit viel Licht und frei liegenden Deckenbalken, in dessen Giebel es eine Bühne mit zweiseitiger Freitreppe hinauf zu einer Empore gibt. 

Unsere Veranstaltung findet zu ebener Erde im Saal statt, den wir bis zum Einlass des Publikums ab 18:40 Uhr bestuhlt haben werden. Unsere Mitwirkenden bieten ein buntes Programm, passend zum Thema des Abends, an.  


Foto KPJäckel   von links: Brigitte Gutmann, Detlef Spötter,Karin Jäckel, Heidrun Hurst, Gerd Birsner
Foto KPJäckel von links: Brigitte Gutmann, Detlef Spötter,Karin Jäckel, Heidrun Hurst, Gerd Birsner

 

Heidrun Hurst hat sich in den vergangenen Jahren mit dem beliebten Genre des historischen Romans bundesweit einen Namen gemacht und veröffentlicht bei namhaften Verlagen wie Weltbild, Emons und dotbooks. Die Handlungen ihrer Romane schwelgen im heimisch-regionalen Umfeld. Der Schwarzwald, Straßburg, das Kinzigtal sind die Schauplätze. Die Hauptfiguren entsprechen in Ausdruck, Habit und Handlungsstrang der Zeit, in der sie Autorin sie ansiedelt und agieren in einem Umfeld, dessen Authentizität von intensiver historischer Recherche zeugt. So ist Zuhören bei Heidrun Hurst immer ein Abtauchen in eine Vergangenheit, die sie mit ihrer Lesung so lebendig vor Augen führt, als sei man dabei. In der Illenau stellt sie einen Auszug aus ihrem aktuellen Schwarzwald-Krimi "Die Kräutersammlerin" vor, in dem die Hauptfigur einem Gaukler begegnet.

 

Brigitte Gutmann, auch sie in der Region keine Unbekannte mehr, liest Narrengeschichten aus  ihrem Erzählungsband "Im Jahr der Saatkrähe". Mit ihrer Erzählung "Der Schudischrank" setzt sie der heimischen Fastnacht ein Denkmal und präsentiert damit zugleich ihre Gewinnergeschichte beim vergangenen Leserabe-Schreibwettbewerb des AutorenNetzwerks Ortenau-Elsass. Ebenfalls fastnachtlich geht es in ihrer so anschaulich wie zeitkritisch geschriebenen Geschichte über eine "Hexenverbrennung" zu.

 

Detlef Spötter, der als Kind am liebsten Apfelsinenmacher werden wollte und dann als Erwachsener dann doch nur ganz schnöder Ingenieur wurde, wie alle anderen Familienmitglieder zuvor, widmet sich dem Aspekt der Scharlatanerie, indem er u. a. Christian Morgensterns "Lattenzaun"-Gedicht variiert und durch eigene Verse kolportiert. Witzig, ironisch (nomen est omen?), fantasievoll und schöpferisch originell lädt er sein Publikum in einem fast schauspielerisch anmutenden Gestus zum Lachen und Staunen ein.

 

Gerd Birsner, der Diersheimer Musikus und Liedermacher mit dem badischen Zungenschlag und den schnellen Fingern auf dem Klangkörper seiner saitenbespannten Klampfe, ist immer ein Stimmungsgarant. Wer den Lied-Poeten und Geschichtenerzähler einmal gehört hat, freut sich aufs nächste Mal, nur um festzustellen, dass man auch dann noch nicht das ganze Repertoire hinter sich hat. Selbst wer nicht singen kann, wird sich dabei ertappen, den Ohrwurm vom "Badischen Himmel" mitzusummen. Und wer Tränen lachen will, muss den Schalk im Nacken des Künstlers sehen, wenn er zum Beispiel den Elefanten mit dem Löwen Diskus werfen lässt oder der Lehrerin mit dem blauen Faltenrock ein Löschblatt andichtet, damit sie ihre Schüler das Dreierles-S lehren kann. 

 

Karin Jäckel, Leiterin des AutorenNetzwerks, moderiert den Abend und nimmt als Autorin die Gäste in die Geisternacht vergangener Tage mit, in der Maskentanz und Mummenschanz den Knöchelwurf einer Zauberin in klingende Münze verwandeln.  

 

Leider entfällt am 14. 2. unsere geplante Veranstaltung im Rathaus Sasbachwalden. Sie wird auf den 15. Mai verschoben.